Geduld für einen bequemen Trameinstieg

Sicher haben Sie die aufgemalten, weissen Linien am Römerhof schon bemerkt. Ich hatte das Privileg als Gemeinderätin diese Linien in der Verkehrskommission erklärt zu bekommen. Gerne gebe ich Ihnen diese Informationen weiter.

Die beiden Haltestellen am Römerhof und in der Klosbachstrasse sollen behindertengerecht umgebaut werden. Das heisst, keine Haltestellen in den Kurven, weil das einen breiten Abstand zur Insel gibt.

Behindertengerecht bedeutet übrigens auch immer gut machbar für Kinderwagen, Einkaufswagen, Koffer, bequem für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuss sind und für Menschen, die noch zu klein sind für grosse Sprünge. Und das sind doch einige am Römerhof; zum Beispiel die Bewohnerinnen und Bewohner des Alters- und Pflegeheims Römerhof, des Alterszentrums Hottingen im Sunnepark, der Alterswohnungen im Schulthesspark, die Kinder des Schulhauses Ilgen, des Horts und des Schulhauses Bungertwies. Und auch ich, wenn ich mit dem schweren „Poschti-Wägeli“ aus dem Tram steige.

Der Stadtbaumeister mit dem zuständigen Stadtrat hat diese Probleme erkannt und plant nun gerade, breite Haltestellen ohne Abstand. Die Haltestelle Römerhof wird näher beim Altersheim Römerhof und dem Schulhaus Ilgen zu liegen kommen. Der Platz vor dem imposanten Gebäude mit Dolderbahn, Bank und Café wird aufgewertet und soll zukünftig angstfrei betreten werden können.

Die Haltestelle in der Klosbachstrasse wird verlängert, so dass endlich auch ein normales Cobra-Tram und nicht nur die „Sänfte“ vom Tram Nr. 8 anhalten kann. Würde heute ein Cobra-Tram eingesetzt, dürften die hinteren drei Türen nicht geöffnet werden, da sie sich ausserhalb der Traminsel befinden würden.

Die zwar übersichtliche, aber stark befahrene Kreuzung Klosbachstrasse/Asylstrasse wird für den motorisieren Individualverkehr (MIV) entflechtet von der Tramspur und den Zebrastreifen. Die Fussgängerinnen und Velofahrer bekommen klar sichtbare Wege und müssen sich nicht mehr dem Wildnis-Prinzip (der Stärkere gewinnt) ausliefern.

Die Stadtverwaltung hat mit grosser Übersicht und unter Einbezug der vielen verschiedenen Bedürfnisse eine solide, zukunftgerichtet Lösung präsentiert und eben auch aufgemalt. Schon bin ich geneigt, Sie zum Einweihungsfest Römerhof einzuladen.

Aber Halt! Es hat zwei Einsprachen gegeben gegen die tollen Pläne von Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) und Stadtbaumeister Vilmar Krähenbühl. Der TCS und der ACS haben Einsprachen erhoben gegen die Umsetzung der oben beschriebenen Pläne. Diese Verbände beanstanden, dass der Römerhof künftig nur noch mit 30 km/h befahren werden darf. Diese Einsprachen verzögert den Baubeginn locker um sechs bis zwölf Monate. Und unter uns gesagt, Hand auf’s Herz: haben Sie den Römerhof schon mit 50 km/h oder mehr überquert werden? Falls ja, doch wohl nur zwischen Mitternacht und morgens früh um sechs Uhr.